Geschichte


Die Geschichte des Taekwondo zu schreiben ist nicht so einfach. Es gibt viele Auffassungen über die Entwicklung dieser Kampfkunst. Entsprechend kann man sich auch nicht auf ein Alter des Taekwondo einigen.

 

Manche Leute und Vereine behaupten, Taekwondo gehe auf den Gründer des ersten koreanischen Königreichs, Dangun, zurück. Somit wäre es um die 4000 Jahre alt. Leider gibt es hierfür keine ausreichenden Beweise. Eine weitere verbreitete aber leider auch falsche Meinung ist, Taekwondo sei der Nachfolger des koreanischen Kampftanzes Taekgyeon. Es ist in der Tat sehr verlockend eine lineare Entwicklung der Kampfkünste aus anderen Kampfkünsten in Korea zu suchen. Allerdings gab es neben Taekgyeon beispielsweise noch die ringkampfähnliche Kampfkunst Ssireum. Zudem sind keinerlei Elemente aus dem Taekgyeon ins Taekwondo eingeflossen. Es gibt unzählige weitere Behauptungen über die Entstehung des Taekwondo, sowohl auf Internetseiten, als auch in zahlreichen Büchern. Diese entziehen sich aber meistens jeglicher Realität und wissenschaftlicher Beweise.

 

Wie weit Taekwondo in die Geschichte zurück geht, lässt sich nicht mehr sagen. Sicher sind aber die Belege aus dem 20ten Jahrhundert.

 

1910 wurd Groß-Korea von Japan annektiert. Taekgyeon, Ssireum und alles was nach koreanischem Lebensstil und koreanischer Kultur aussah, wurde von den Japanern unterdrückt. Kampfkünste durfen nicht mehr gelernt werden. Ausnahme bildeten ein paar Koreaner, die der japanischen Armee dienten oder in Japan studiert haben. Auch die von den Japanern eingeführten Kampfkünste Judo, Kendo usw., durften nicht gelernt werden.

 

1945 erklärte Korea seine Unabhängigkeit. Fünf Koreaner, die in Japan Karate gelernt hatten, kehrten nach Korea zurück. Diese gründeten Kampfkunst-Schulen und nannten ihren Stil Dangsudo (Tangsoodo), was gleichbedeutend mit Weg der (Dang-)China-Hand war.

 

Während des Korea-Krieges einigten sich die "Kwan"-Vertreter (ein bestimmter Stil) auf die Koreanische Gongsudo-Vereinigung, die den ersten Dachverband darstellte. Sie zerfiel nach einigen Monaten.

 

Hwang Ki gründete darauf im Alleingang die Koreanische Dangsudo-Vereinigung, während Son Duk-sung die Leitung der größten zivilen Kampfkunst-Schule übernahm - Cheongdo-Kwan

Choi Hong-hi (최홍희)            Foto unterliegt GNU- Lizenz,    Urh.: Ctz17
Choi Hong-hi (최홍희) Foto unterliegt GNU- Lizenz, Urh.: Ctz17

Nach dem Korea-Krieg nahm Generalmajor Choi Hong-hi großen Einfluss auf Cheongdo-Kwan und wurde Kwan-Chef ehrenhalber. Seine rechte Hand wurde der begabte Nam Tae-hi, der Dangsudo im Cheongdo-Kwan gelernt hatte. Nam Tae-hi beeindruckte auf einer Demonstration 1952 den Präsidenten von Korea Syngman Rhee so sehr mit einem Ziegelstein-Bruchtest, dass der Präsident Gongsudo als Training für die Armee anordnete.

 

Choi und Nam gründeten die sehr bald erfolgreichste militärinterne Kampkunst-Schule Odo-wan, die gerade deshalb so erfolgreich wurde, weil fast jeder Mann in Korea einmal zur Armee musste.